Vom Feststecken und Weitermachen
Wer oder was steckt hier fest?
Heute sitze ich zum ersten Mal seit mehr als einem Quartal Blog-Zeit hier an meinem PC und weiß im Grunde nicht, was ich Dir schreiben soll. Und so habe ich mich spontan entschlossen, einfach drauf los zu schreiben und zu schauen, was dabei herauskommt.
Bist Du bereit?
Warum weiß ich nicht, was ich schreiben soll? Vielleicht, weil ich momentan das Gefühl habe, festzustecken. Ich habe mich gefragt: Darf ein Coach feststecken? Und darf ein Coach sagen, dass er feststeckt? Hast Du noch Vertrauen in meine Fähigkeiten, wenn ich feststecke?
Und was heißt überhaupt „Feststecken“?
Seit Tagen bemühe ich mich darum, dieses Gefühl zu analysieren und zu definieren, damit ich eine Lösung finden kann heraus aus der Sackgasse, in der ich offenbar feststecke.
Wieso offenbar? Weil ich den Eindruck habe, dass nur ein Teil von mir in der Sackgasse ist und der andere einfach weitermacht. Ein Teil meiner Welt existiert wie immer, der andere liegt im Nebel.
Wobei Dir der Blick zurück helfen kann
Seit Tagen frage ich mich, wie ich in diesen Nebel hineingeraten konnte.
Ich nahm wieder einmal mein Journal zu Hilfe. In den letzten Tagen schrieb ich häufiger und auch viel mehr als sonst. Ich blätterte ein paar Monate zurück und las meine Eintragungen wieder und wieder.
Ich stellte erstaunt fest, wie viel sich seit drei, vier Monaten in meinem Leben verändert hat.
Konstant Lernen als Selbstexperiment
Vor einem Jahr beschäftigte ich mich erstmals ernsthaft mit der These, dass Du wächst, sobald Du lernst. Umso mehr Du lernst, desto weiter dehnst Du Dich aus. Du dehnst Dein gesamtes energetisches System aus.
Der Gedanke faszinierte mich. Ich schwang mich auf und begann jeden Tag, jede Woche etwas Neues zu lernen, nur um zu beobachten, wo mich das hinführt. Wie sich diese Ausdehnung anfühlt.
Ich ging dabei rein intuitiv und interessengesteuert vor. Aufmerksam zappte ich durch die sozialen Netzwerke. Sah mir Videobeiträge an, las, hörte Hörbücher. Besuchte Seminare zu den verschiedensten Themen.
Mein Wachstum zeigte sich zuerst dergestalt, dass sich Stück für Stück eine Vision auftat. Die Möglichkeit eines höheren Lebenssinns in einer Größenordnung, die mir vorher noch undenkbar erschienen war.
Anders als früher fühlte ich mich mit dieser umfassenden Vision nicht größenwahnsinnig. Die Vorstellung von der Umsetzung einer möglichen Lebensaufgabe, die größer ist, als ich selbst, fühlte sich auf einmal stimmig und richtig an. Und absolut wahrhaftig und realisierbar.
Wie sich Wachstum anfühlen darf
Diese Erfahrung verlieh mir einen enormen Energieschub und ich machte mich daran, die Umsetzung zu planen und unternahm die ersten Schritte.
Die Theorie vom Lernen und gleichzeitigen Wachsen schien also zu funktionieren. Auf diese Weise angespornt machte ich weiter.
Ich fühlte mich in der Lage dazu, komplett selbständig mir ein digitales Business aufzubauen und alles zu lernen, was dafür notwendig ist.
Ich habe nicht wirklich gezählt. Geschätzt habe ich mir in den letzten vier Monaten mindestens 20 verschiedene Software-Programme angeeignet und habe begonnen, damit regelmäßig zu arbeiten.
Ich würde mich selbst als technikaffin bezeichnen. Aber besondere Freude hatte ich nie damit, mir neue Computerprogramme zu erschließen. Schon gar nicht in so einer geballten Form, wie ich das in der letzten Zeit praktiziert habe.
Mir ging es vor allem darum zu ergründen, ob es für mich als Bildende Künstlerin, konkret Malerin, praktisch möglich ist, sich ohne großes Startkapital und ohne besondere Vorkenntnisse so eine Art von Business aufzubauen.
Vorrangig trieb mich die Idee, den Mangel an Vernetzungsmöglichkeiten und an Reichweite auszugleichen.
Einem Teufelskreis, in dem wir bildenden Künstler oftmals aufgrund unseres introvertierten Wesens gefangen sind.
Ich war fest davon überzeugt, dass mein Plan funktionieren wird.
Ich bin auch jetzt davon überzeugt.
Die neue Disziplin heißt: Aushalten
Mein wichtigstes Learning aus den letzten Monaten: Es kommt (mindestens) ein Punkt, an dem es richtig schwierig, anstrengend und eklig wird.
Ein Punkt, an dem Du die Motivation zu verlieren drohst. An dem Du Dich fragst, was der ganze Scheiß eigentlich soll. Du Dich zurück wünscht in Dein kuscheliges Nest, wo Du alles kennst, Du aber nichts Neues zu erwarten hast.
Neulich hörte ich einen Satz, der mich in seiner schlichten Wahrheit erschütterte: „Du darfst etwas oder jemanden vermissen. Das heißt aber nicht, dass Du diese Situation oder diese Person zurückhaben musst.“
Die Erkenntnis traf mich mit Wucht. Ich darf meine gemütliche Zeit im Atelier, in der es nur meine Bilder und mich gab, gern vermissen. Ich darf die Malerei vermissen. Aber ich erinnere mich jetzt auch bewusst an die Momente, in denen mir klar war, dass ich mit meiner Kopf-in-den-Sand-Steck-Methode nicht weitergekommen war.
Erst als ich begann, meinen Kopf aus dem Sand zu ziehen, den Tatsachen und schmerzhaften Wahrheiten direkt ins Auge zu blicken, konnte sich etwas in meinem Leben bewegen.
Hin zu einer Situation, die nicht nur ein bisschen schön, ruhig und gleichbleibend gemütlich ist, wenn ich mindestens ein Auge zudrücke und mir den Rest romantisch verkläre, sondern hin zu einem Leben, dass zum Teil ätzend, schwer, anstrengend, dafür aber auch unfassbar schön, ehrlich und erfüllend ist.
Wenn Du feststeckst: Erinnere Dich an den Start!
Während ich das hier schreibe, erinnere ich mich genau an dieses Gefühl. An diese Erkenntnis, die mich hat losgehen lassen.
Jetzt, da ich hier sitze und mich zurück ins Kuschelleben wünsche. Zu Malerei und Musik und meinem Kokon, in dem ich die Welt da draußen komplett ausblenden kann.
Während ich jetzt gerade schreibe erkenne ich, dass genau diese Plattform, die ich bis jetzt in nur ein paar wenigen Monaten schaffen konnte, zum Beispiel dieser Blog, mich in die Lage versetzt, mit Dir zu kommunizieren, wo und wer auch immer Du sein magst. Gleichzeitig verschaffe ich uns beiden damit vielleicht eine Erfahrung, die nicht nur mir, sondern ebenso sehr Dir helfen kann.
In diesem Moment fühle ich mich mit Dir verbunden und erfüllt. Ich begreife den Sinn dahinter.
Der nächste Schritt
In den vergangenen Wochen habe ich intensiv daran gearbeitet, ein Coaching-Programm für Dich zu entwickeln, zu gestalten und zu strukturieren. Ein 1zu1-Coaching. Eine Form der intensiven und ganz persönlichen Begleitung.
Damit Du einen großen Schritt in Deine eigene Richtung unternehmen kannst. Hin zu Deinem ganz persönlichen Erfolg als Künstler*in.
Ich ertappe mich immer wieder bei dem Gedanken, dass ich mir in vielen dunklen Stunden der Vergangenheit genau so ein Coaching gewünscht hätte.
Jemanden, der mich versteht. Der mich an die Hand nimmt und mich dort abholt, wo ich bin. Oder mir in den Hintern tritt. Liebevoll, aber bestimmt. Einen Mentor, der mir hilft, mich selbst zu begreifen. Der mich dabei unterstützt, damit ich meinen eigenen Fixstern erkennen und ihm folgen kann.
Damit ich genau das Leben kreieren kann, das ich mir am meisten wünsche.
Und damit ich vor allem weiß, was ich mir wirklich wünsche und wofür ich losgelaufen bin.
Wenn ich mich umschaue, sehe ich auf all die Flip-Chart-Blätter, hinter denen inzwischen meine Wände verschwinden.
Dein Warum und Wofür als Energiespender
Ich blicke auf das fast fertige Skript für das Video, das ich drehen möchte, welches aber immer noch nicht fertig ist. Ich fühle mich noch nicht vollständig hineingewachsen in dieses neue Medium.
Ich weiß, dass ich als nächstes ein Video-Schnitt-Programm lernen muss. Oder darf? Auch wenn ich gerade lieber eine überdimensional große Leinwand hätte. Ein Teil von mir hat Null-Bock auf ein Video-Schnitt-Programm. Aber ich werde auch das lernen.
Ich darf dann eine Landingpage bauen mit einem Tool, mit dem ich noch nie gearbeitet habe. Und Facebook-Ads schalten. Testen, ob Du Dich interessierst für mein Coaching. Oder ob Dir mein Produkt schnurz-egal ist. Oder vielleicht nur das Video nicht ankommt, wo es soll.
Vor mir an der Wand erinnert mich ein Zertifikat daran, dass ich seit ein paar Wochen „Certified Online Marketing Professional“ bin.
Gut, dass mich das Stück Papier daran erinnert.
Mein Fazit für Dich:
Die These hat sich zu 100 % bestätigt. Sobald Du beginnst, bewusst jeden Tag, jede Woche irgendetwas Neues zu lernen, dehnt sich Dein gesamtes System aus. Du wächst aus Tätigkeiten, aus persönlichen Umfeldern, aus Denk- und Glaubensmustern heraus und in neue Dimensionen hinein.
Ich denke an die Trainingslehre aus dem Muskeltraining: Wenn Du mit dem Training beginnst, beginnt Dein Wachstum. Deine Muskeln wachsen relativ schnell, Deine Knochen, Sehnen und Bänder hingegen reagieren etwas langsamer auf das Training. Trainierst Du zu viel und zu schnell, kann das zu Verletzungen Deiner Knochen, Sehnen und Bänder führen.
Wachstum scheint Naturgesetzen zu folgen: Achte darauf, dass alle Teile Deines Systems genug Zeit und Raum für das Hineinwachsen in Dein neues Leben bekommen. Vielleicht ist das Ego schneller als Dein Selbstvertrauen. Vielleicht Deine physische Kraft größer als Dein mentaler Zustand.
Hüte Dich vor Vergleichen mit anderen. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo.
Lass Dich führen. Von Deiner inneren Kraft. Folge Deiner inneren Kompassnadel.
Wenn Du feststeckst, akzeptiere diesen Umstand. Halte ihn aus. Beobachte Dich.
Und während Du Dich und Dein Feststecken beobachtest, mach einfach weiter.
Schön, dass Du mir bis hierher gefolgt bist und dass Du alles so aufmerksam gelesen hast. Danke, es ist super, dass Du hier bist!
Lass uns jetzt einfach weitermachen…
Und vergiss niemals:
Die Welt braucht genau Dich und Deine Kunst!
Deine Barbara
P.S. Bitte schreibe mir Deine Fragen, Anregungen und Meinungen in den Kommentar.
Vielleicht möchtest Du auch Deine eigenen Erfahrungen zum Thema mit mir teilen. Ich freue mich und bin gespannt.
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