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Wie Dich eine Zeit ohne künstlerische Arbeit als Künstler*in voranbringen kann

Vor ungefähr einem Jahr beschloss ich, dass ich unbedingt mehr über Marketing und Verkauf lernen wollte.

Obwohl ich mit meinen Kunstprojekten inzwischen recht erfolgreich war, war ich dennoch unzufrieden damit, wie wenig andere Menschen über meine Arbeit erfuhren.

Ich wollte einen klaren Mehrwert in die Welt bringen. Saß ich für viele Monate hintereinander nur in meinem Atelier und kämpfte dort mit meinen Bildern, hatte ich oft das Gefühl, mich nur um mich selbst zu drehen. Kennst Du dieses Gefühl?

Wenn ja, spielst Du vielleicht auch mit Gedanken, wie Du Deinen Horizont erweitern kannst. Wie Du Dir eine Plattform aufbauen kannst, auf der Du mit anderen Deine Erfahrungen teilst.

Was können wir Künstler aktiv dafür tun, damit Kunst in der Breite der Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit und Interesse bekommt?

Das waren meine hauptsächlichen Intentionen, die mich im Herbst 2018 starten ließen und zu der Entscheidung führten, mich viel intensiver mit dem Thema Marketing, insbesondere mit Online-Marketing zu befassen.

Wenn Dich dieses Thema genauso umtreibt wie mich oder Du mit dem Gedanken spielst, Deinen Radius und Deine Sichtbarkeit zu vergrößern, dann empfehle ich Dir, zuerst die folgenden Fragen für Dich zu klären:

  1. Welches Ziel verfolgst Du, was möchtest Du erreichen?
  2. An wen möchtest Du Dich mit Deinen Aktivitäten wenden? 
  3. Welchen Mehrwert könntest Du anbieten?
  4. Welche Tools und Plattformen sind für Dich geeignet? Was fällt Dir leicht und macht Dir Spaß?
  5. Wie kannst Du Deine Tätigkeit monetarisieren?
  6. Welche Lead-Funnel und Unternehmensstrategien sind für Dein Business am besten geeignet?
  7. Inwiefern kann sich Deine neue Tätigkeit günstig auf Deine künstlerische Arbeit auswirken?

Was die Aufnahme einer neuen zusätzlichen Tätigkeit im einzelnen für Dich bedeuten kann

Als ich mir klargemacht hatte, wieviel Arbeit es für die nächsten Monate bedeuten würde, mir all die Fragen ausreichend zu beantworten, beschloss ich schweren Herzens, die Malerei für ein Jahr ruhen zu lassen.

Der Zeitpunkt schien günstig dafür: Ein Projekt war gerade abgeschlossen, das Jahr neigte sich dem Ende zu und ich hatte auch noch keine zündende neue Idee im Kopf.

Rückblickend war das für mich genau die richtige Entscheidung, mich voll und zu 100 Prozent auf alles einzulassen, was ich mir erarbeiten und was ich lernen wollte.

Nachdem ich herausgearbeitet hatte, an wen ich mich richten würde, was ich genau machen wollte und was ich alles dafür benötigen würde war klar, dass das Lernen und Studieren, aber auch das Bauen und Kreieren meiner Plattformen den größten Raum in den nächsten Monaten einnehmen würden.

Es dämmerte mir langsam, dass ich gefühlte eine Million Mini-Entscheidungen zu treffen hatte. Damit ich mich nicht gleich überfordert fühlen konnte, versuchte ich, diesen Gedanken so gut es ging auszublenden.

Ein Schritt nach dem anderen

Ich besuchte zahlreiche Live-Seminare, kaufte Online-Programme, besuchte jede Woche mindestens ein kostenloses Webinar zu einem anderen Thema und suchte mir im Internet alles zusammen, was ich brauchte. Langsam begriff ich das komplexe System, das sich hinter dem harmlos klingenden Begriff Online-Business verbarg.

Oft erhältst Du in Online-Seminaren oder Coaching-Programmen den Hinweis, beim Aufbau eines Unternehmens so schnell wie möglich zu delegieren und out-zu-sourcen. Diese Strategie kann richtig sein.

Ich hätte jedoch anfangs gar nicht genau gewusst, was ich von einem Mitarbeiter erwarte. Ich hätte nicht klar erklären können, was ich möchte. Für mich war es die richtige Strategie, erst einmal alles selbst kennenzulernen. Heute weiß ich genau, was ich gern selbst tun möchte und welche Aufgaben ich abgeben könnte.

Außerdem spart das Selbsttun am Anfang Kosten.

Ich arbeitete wirklich fleißig und diszipliniert, lernte jeden Tag dazu. Trotzdem dauerte es mehr als 4 Monate, bis ich meine Landingpage auf einen Stand gebracht hatte, mit dem ich vorläufig zufrieden war und gelernt hatte, wie ich meinen Podcast aufnehmen, schneiden und terminieren kann. Meine E-Mail-Verwaltung eingerichtet war und ich einen sogenannten Lead-Magneten produziert hatte, mit dem ich anfangen konnte, eine E-Mail-Liste aufzubauen.

Wie Du planvoll und lustvoll arbeiten kannst

Dass es diesen Blog gibt, war eigentlich nicht geplant. Ich lernte in einem Seminar, dass es sich günstig auf das Google-Ranking auswirkt, wenn sich inhaltlich anspruchsvolle Texte auf meiner Landingpage befinden.

Zuerst hatte ich gedacht: „Oh man! Jetzt auch noch Texten!“ Dann merkte ich, wieviel Spaß mir das macht und dass es mir leichtfällt.

Ich überließ es dem Lustprinzip. Das fühlte sich gut an. Und so schrieb ich seitdem bis heute fast jede Woche einen Blogbeitrag, ohne, dass ich mich sonderlich dafür anstrengen muss.

Außerdem stellte ich fest, dass ich meine Blogbeiträge gut als Skript für die Podcast-Folgen und auch als inhaltliche Aufhänger für E-Mails nutzen konnte. „Content-Recycling“ nennt sich das in der Online-Marketing-Sprache. Ein Scheiß-Begriff, wenn Du mich fragst. Aber er leuchtet ein. Manche Menschen mögen lieber lesen, andere hören Dir lieber zu. Und an allen Orten kannst Du wertvolle Inhalte verbreiten.

Blogtexte schreiben hilft Dir, das Texten zu üben. Deine Gedanken in Worte zu kleiden und so zu formulieren, dass andere Dich verstehen.

Wie Du Dich im Falle von Perfektionismus überlisten kannst

Du kannst Dir vorstellen, dass es für die ultimativen Gestalter wie Dich und mich nicht leicht ist, sich nicht übermäßig an gestalterischen Fragen fest zu beißen, sondern sich mehr auf die Inhalte Deiner Website etc. zu konzentrieren.

Erst nach und nach begriff ich, wieviele Aufgaben in meinem neuen Business gestalterischer Natur sind: Landingpage, Podcast-Cover, Facebook-, Instagram-Cover und nicht zuletzt die zahlreichen Posts, vor allem wenn Du Instagram oder Pinterest als Deine bevorzugte Social-Media-Marketing-Plattform ausgewählt hast.

Vier Wochen lang hörte ich deshalb jeden Tag eine Hypnosemeditation von Kim Fleckenstein, bei der es darum geht, Perfektionismus in den Griff zu bekommen. Ich verlinke Dir die Seite von Kim Fleckenstein hier, denn ihre Meditationen kann ich guten Gewissens empfehlen, bei mir funktionieren sie super. Und selbst wenn Du anschließend immer noch ein Perfektionist bist, hast Du wenigstens eine halbe Stunde am Tag ausgeruht. Ich besitze inzwischen eine ganze Bibliothek dieser Apps und höre mindestens eine davon jeden Tag.

Dass die Hypnose allmählich zu wirken begann, bemerkte ich daran, dass ich nach ein paar Tagen, irgendwann nach der gefühlten 27. Farbauswahl für eine Überschrift für meine Landingpage, mit der Herumprobiererei aufhörte. Ich traf eine Entscheidung, die ich anschließend nicht mehr hinterfragte. Ich konnte die Lösung einfach akzeptieren. Auch, wenn es sicher eine bessere gegeben hätte.

Zuvor hatte ich mich manchmal sogar nachts im Bett noch dabei ertappt, wie mein Gehirn immer wieder „optimierte“ und umgestaltete.

Du brauchst nur eine Lösung für jedes Problem, nicht eine Million

Dasselbe gilt natürlich für alle Plattformen. Bei mir war es zum Beispiel der Podcast. Keine Ahnung, wie viele Cover-Gestaltungsversuche ich unternommen hatte, bis ich eines sah, bei dem ich erst einmal bleiben konnte, ohne nachts schweißgebadet aufzuwachen.

Wenn Du also dabei bist, Dir eine Website oder Landingpage zu bauen, einen Podcast oder eine andere digitale Plattform aufzubauen mein Tipp:

Solltest Du zu denen gehören, die sich besonders schwer mit Entscheidungen in Gestaltungsfragen tun: Wie wäre es damit, jemand anderen Dein Podcast-Cover oder Deine Landingpage gestalten zu lassen? Vor allem, wenn Du merkst, dass Deine gesamte Zeit und Energie dafür draufgeht und Du keine Kraftreserven mehr für die Inhalte übrighast, empfehle ich Dir diesen Schritt. Anderenfalls ist es durchaus ein Vorteil, wenn Du selbst Deine Layouts gestaltest. Alles wirkt authentisch und echt.

Und noch einmal: Du musst nicht perfekt sein! Erstens ist das nicht möglich. Nichts Menschliches ist perfekt. Außerdem langweilt der Versuch von Perfektion. Niemand mag das.

Während ich gerade über das Thema schreibe, kommt mir der Gedanke, dass sich Perfektionismus als Dein größtes Hindernis beim Aufbau Deiner digitalen Plattformen oder überhaupt eines Business entpuppen könnte. Welche Ausrede könnte schlüssiger sein als die, dass die Farbnuance des Hintergrundes Deiner Startseite noch nicht perfekt gelungen ist oder die Anordnung der Schrift noch nicht vollkommen im Gleichgewicht…

Wenn Du solche oder ähnliche Tendenzen Deiner inneren Dialoge bemerkst: Bitte, sofort hellhörig werden! Triff eine Entscheidung und dann sofort ab zum nächsten Punkt auf Deiner To-Do-Liste! Mit Sicherheit stehen noch genügend Aufgaben darauf.

Vielleicht helfen Dir diese Gedanken:

Du brauchst nicht eine Milliarde Lösungen für ein Problem. Du brauchst nur eine. Eine, die funktioniert.

Und, ja. Ein bisschen schön darf sie natürlich auch sein.

Es muss aber nicht die allerschönste aller Lösungen sein.

Die gibt es nicht.

Mit der Zeit füllte sich meine Landingpage immer mehr mit Inhalten. Der Blog wuchs. Eine Podcastfolge nach der anderen wurden veröffentlicht.

Alles benötigt den richtigen Platz im Leben

Es kehrte ein gewisses Maß an Normalität in meinen Alltag ein. Ich spürte das daran, dass die permanente Aufregung nachließ.

Es gab nicht mehr jede Woche eine neue Software, die ich mir erarbeiten „durfte“. Inzwischen beherrschte ich meine neuen Werkzeuge und begann mit der Abarbeitung meiner wöchentlichen To-Do-Listen. Als mir auffiel, dass es immer dieselben Tätigkeiten waren, war ich bereits schleichend in eine depressive Grund-Stimmung hineingeglitten.

Ich hatte nicht bedacht, dass wir Künstler*innen per se Erneuerer, Schöpfer, Kreateure sind. Nicht Abarbeiter von To-Do-Listen.

Zuerst verstand ich mich selbst nicht. Podcast: Ich liebte es, neue Folgen aufzunehmen. Blog schreiben: Super kreative Arbeit. Insta-Posts entwerfen: Gestaltung pur. Trotzdem. Ich hatte keine Lust darauf.

Künstler ohne Kunst ist wie Fisch auf dem Trockenen

Es brauchte erst einige Wochen in tiefer Depression, bis ich endlich verstanden hatte: Es ist Zeit, die Malerei wieder ins Boot zu holen. Ich fühlte mich einfach nicht mehr vollständig.

Das selbst verordnete Malerei freie Jahr war noch nicht vorbei. Deshalb hatte ich mir die Frage nicht gestellt. Aber: Ja! Die Malerei fehlte mir einfach so sehr, dass ich depressiv geworden war und mir alles andere auch keinen Spaß mehr machte.

Zuerst haderte ich noch ein wenig mit mir. Ich machte mir Sorgen: Was, wenn ich über die Malerei sofort alles andere vergessen würde? Was, wenn ich es nicht schaffte, alle Aufgaben und die Malerei unter einen Hut zu bekommen?

Ich ließ es darauf ankommen.

Der erste Tag verlief merkwürdig. 9 Monate ohne Malerei waren vergangen. Die ersten Monate ohne Malerei seit fast 20 Jahren.

Wo würde ich wieder ansetzen? Könnte ich einfach so weitermachen, wie damals, als ich aufgehört hatte?

Es passierte: Nichts schlimmes

Ich mach´s kurz: Meine Sorgen waren komplett unnötig. Schon am zweiten Tag fühlte sich die Malerei an, als wäre sie niemals fort gewesen.

Neue Gedanken hatten dafür in meinem Kopft Platz genommen. Ich fühlte mich strukturierter und klarer ausgerichtet.

Ich fragte mich: Wie kann ich das, was ich gerade in der Malerei tue, schnell und unkompliziert an ein interessiertes Publikum weitergeben? Meine unmittelbare Antwort: Ich lasse in Instagram-Stories andere an meinem malerischen Alltag teilnehmen. Ich teile meine Probleme, Stimmungen, Up´s and Down´s während der Entstehung meiner Bilder.

Durch den Podcast habe ich genügend geübt und gelernt, meine Gedanken schnell auf den Punkt zu bringen. Ich genieße es, vor der Kamera zu sprechen. Mein Gesicht zeige ich immer noch nicht gern. Das wird sicher noch… Ich übe das. Ich gebe mir einfach die Zeit, die ich benötige, meine Hemmungen in dieser Hinsicht aufzugeben.

Ich schaffe viel mehr als noch in den letzten Wochen ohne Malerei, in denen ich mich oft aufraffen musste, um meine Arbeit zu tun. Heute habe ich mich zum Beispiel richtig aufs Blog-Schreiben gefreut und viel weniger Zeit dafür benötigt als noch vor einem Vierteljahr.

Sei mutig! Tue es einfach

Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Deine Sichtbarkeit zu erweitern, Dir ein Business aufzubauen, mit anderen Deine Erfahrungen zu teilen oder auch eine größere Vision zu entwickeln und ihr zu folgen:

Tue es einfach! Probiere es aus. Was soll passieren? Du könntest scheitern. Geld und Zeit verlieren. Ok.

Aber das stimmt nicht wirklich. Auch wenn Du scheitern solltest, ist der Lerneffekt enorm. Ich bin in den vergangenen 9 Monaten ein anderer, ein besserer Maler geworden während der Zeit ohne Malerei.

Ich möchte die Erfahrung der letzten 9 Monate nicht missen, denn sie haben mich in jeder Hinsicht wachsen, mich selbstbewusster und sicherer werden lassen. Deshalb teile ich meine Erfahrungen hier mit Dir.

Ich bin glücklich. Alles in meinem Leben ist, so scheint es, wie von selbst an seinen richtigen Platz gefallen.

Deine Erfahrungen kann Dir niemand nehmen. Sie sind unendlich wertvoll und bringen Dich in jedem Lebensbereich voran.

Die Welt braucht genau Dich und Deine Kunst!

Deine Barbara

P.S. Bitte schreibe mir Deine Fragen, Anregungen und Meinungen in den Kommentar.

Vielleicht möchtest Du auch Deine eigenen Erfahrungen zum Thema mit mir teilen. Ich freue mich und bin gespannt.

 

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